KŌRINDŌ – SHINBU ENWA NO AIKIDŌ
光輪洞・心武・円和の合気道
1.Organisation
a) Dōshu: Da Meister Narita Shinjūrō in der Nachfolge von O-Sensei Hirai Minoru steht und uns auf dem Weg vorangeht, trägt er den Titel Dōshu.
b) Anerkennung als Dōjō
Der Aikido Kreis Ohayo München e.V. besitzt als einziges Dōjō außerhalb Japans seit dem 1. März 2011 die offizielle Anerkennung (damals im Namen des Seishinkai) als Dōjō durch Meister Narita.
Die Anerkennung wurde im Juni 2018 unter der neuen Bezeichnung „Shinbu Enwa no Aikidō“ nochmals bestätigt.
„Korindo“ ist in Deutschland eine eingetragene Wortmarke. Die Bezeichnung „Korindo Aikido“ darf in Deutschland ausschließlich vom Aikido Kreis Ohayo e. V. verwendet werden.
b) Unterricht
Der Unterricht wird durch Shihan [師範] und deren Vertreter Shihan-dai [師範代] durchgeführt.
Titel: Shihan (Der Titel Shihan wird durch Urkunde verliehen. Voraussetzung: Grad ab Okuden aufwärts)
c) Graduierung
Je nach Reifegrad in Geist und Technik wird ein wörtl.: „Grad der Übertragung“, „den-i“ [伝位] verliehen.
Wir folgen im Graduierungssystem nicht dem des modernen, sehr durch die Strukturen des kommerziellen Sports geprägten Dan-kyū-Systems, sondern orientieren uns an dem ursprünglichen System der alten Kampfkünste, wie es auch in vielen Ko-Budō Stilen noch üblich ist.
Die Graduierungen werden durch einen, oder (wenn zuständig) mehrere Shihan vergeben.
Die Graduierung erfolgt in 5 Stufen:
Graduierung | Japanisch | Stufe der Übertragung | Ø Mindestübungszeiten für die nächst höhere Stufe |
Shoden | 初伝 | Anfangsstufe | 3-4 Jahre |
Chūden | 中伝 | Mittlere Stufe | 3-4 Jahre |
Jōden | 上伝 | Obere Stufe | 3-4 Jahre |
Okuden | 奥伝 | Fortgeschrittene Stufe | 4-5 Jahre |
Kaiden | 皆伝 | Vollständige Übertragung | 5-6 Jahre |
Kyokuden | 極伝 | in besonderen Fällen |
d) Bekleidung
Am Anfang genügt weiße Übungskleidung (keikogi) bestehend aus Jacke und Hose, sowie einem weißen Gürtel
Nach ca. 1 Jahr der Übung wird zusätzlich ein dunkelblauer hakama zum weißen keikogi getragen
Ab der Stufe chūden kann ein schwarzer Gürtel getragen werden
Shihan tragen einen braunen hakama zum keikogi
2. Lehrinhalte
Tai-sabaki | 体捌き |
– Hyaku-hachi-jū-do-ten-tai | 百八十度転体 |
– Sambyaku-roku-jū-do-ten-kai | 三百六十度転回 |
– Kote-giri | 籠手斬り |
– Irimi-ten-tai | 入身転体 |
– Iso-gaeshi | 磯返し |
– Shihō-sabaki | 四方捌き |
– Ushiro-sabaki | 後捌き |
– Men-zuri | 面摺り |
– (Kesa-giri) | (袈裟斬り) |
Ken-sabaki | 剣捌き | Taisabaki mit Schwert |
Jō-sabaki | 杖捌き | Taisabaki mit Stock |
Kumi-gata | 組形 | Partner Übungsformen |
Tai-Jutsu | 体術 | grundlegende Techniken ohne Waffen |
Ken-Jutsu | 剣術 | 8 Langschwert-Formen |
Jō-Jutsu | 杖術 | 7 Formen mit dem Stock |
Kodachi | 小太刀 | Kurzschwert: Schwert vs. Schwert & Übergang vom Schwert zum tai-jutsu |
Ran-dori | 乱取 | Freier Angriff, freie Bewegung. Folgende, vier verschiedene Übungsformen |
– Dai-ichi-kyōshū | 第一教習 | En-randori, sehr weiche und runde Übungsform |
– Dai-ni-kyōshū | 第二教習 | Ko no ha uchi [木の葉打ち], En-randori mit mehreren Partnern auch imaginär |
– Dai-san-kyōshū | 第三教習 | En-randori, beliebige Geschwindigkeit und Dynamik |
– Dai-yon-kyōshū | 第四教習 | Shiai [試合], freier Kampf bzw. Wettkampf (verboten) |
Battō | 抜刀 | Schwertziehen, 5 Formen |
En-Battō | 円抜刀 | Freies Schwertziehen |
O-Sensei Hirai Minoru hat eine äußerst stringente und praxisnahe theoretische Modellierung seines Systems geschaffen. So ist in seinen Lehren sehr umfassend beschrieben, auf welche Art und Weise man trainieren muss, um natürliches und absichtsloses Budō zu erreichen. Alle Übungen sind ein stetiger Versuch, den rund-harmonischen Bewegungsfluss bzw. Bewegungsmodus und die korrekte Geisteshaltung in Einklang zu bringen, wobei die korrekte geistige Haltung die unbedingte Voraussetzung für die erfolgreiche Bewegung ist. Bewegung muss von selbst aus der richtigen mentalen Haltung heraus entstehen können. Um dies zu erreichen, ist sowohl ein rigoroses körperliches Training, als auch ein intensives Studium der Prinzipien des Budō, wie sie u.a. aus den Aufzeichnungen von Narita Sensei hervorgehen, notwendig. Schließlich muss man dahin gelangen, das Prinzip für sich selbst neu zu entdecken und es sich so zueigen zu machen, bis man nicht mehr Tradiertes lediglich reproduziert, sondern wirklich Neues aus sich heraus zu verwirklichen in der Lage ist.